Saurer Regen, Industrieabwasser und Landwirtschaft belasten unser Grundwasser
Nur etwa 5% des von den Wasserwerken aufbereiteten Wassers wird von uns Verbrauchern als Trinkwasser genutzt, der Rest wird als Brauchwasser zum Duschen, Spülen und kochen verwendet. Unsere Wasserwerke und Aufbereiter müssen jedoch das von ihnen gelieferte Wasser immer in der gleichen Qualität zu Verfügung stellen und sollen dabei zusätzlich wirtschaftlich arbeiten. Funktioniert das überhaupt noch?
Die zunehmende Umweltverschmutzung durch Industrieunternehmen sowie der “saure Regen” sorgen für völlig neue Herausforderungen für die Wasserversorger. Dazu kommt, dass jede neu entwickelte Aufbereitungsform und jede Innovation der Rohrleitungen große Investitionen erfordert. Dieses Geld ist in der Regel aber nicht vorhanden.
Um die Versorgung mit Trinkwasser für die Bevölkerung aufrecht erhalten zu können, arbeiteten zahlreiche Wasserwerke bereits direkt nach Einführung der neuen Trinkwasserverordnung im Jahr 1990 mit Ausnahmegenehmigungen der jeweiligen Behörden. Denn Grenzwerte der Schwermetall-Konzentrationen konnten so gar nicht mehr eingehalten werden.
Viele Brunnen und Wasserwerke mussten deshalb geschlossen werden, da sie die Schadstoffbelastungen im Grundwasser oder in den Reservoirs rein technisch nicht mehr bewältigen konnten. Ein Teufelskreislauf wurde in Gang gesetzt.
Saurer Regen – eine Bedrohung für unser Trinkwasser
Probleme bereitet den Wasserwerken der sinkende pH-Wert des Wassers, durch den sauren Regen. Das Trinkwasser wird durch den sauren Regen zunehmend saurer, die hauseigenen Wasserrohrsysteme werden dadurch stärker angegriffen, Legierungen werden so gelöst und für den Menschen sehr gefährliche Schwermetalle gelangen in unser tägliches Trinkwasser. Insbesondere Blei, Kupfer und Asbestfasern werden aus ihnen herausgelöst und dadurch der Verbraucher dauerhaft geschädigt.
Sogar die im Boden enthaltenen Schadstoffe werden vom sauren Regen vermehrt gelöst und gelangen in unser Grundwasser. Und unser Grundwasser bietet mit ca. 63% die Basis unser Trinkwasserversorgung. Die Folgen des sauren Regens sind von den Wasseraufbereitungswerken kaum noch in den Griff zu bekommen, da Entsäuerungsanlagen ausgesprochen teuer sind.
Das Wasser wird zwar gereinigt, es wird dann allerdings mit hohem Druck durch lange Rohrleitungen aus dem Wasserwerk bis in Ihr Wohnhaus geleitet und dabei wieder verunreinigt. Der hohe Druck sorgt seinerseits dafür, dass das Wasser sich in seiner Struktur verändert, die kristalline Struktur bricht auf und die Qualität des Trinkwassers verändert sich negativ.
Mit der industriellen Revolution ab dem 19. Jahrhundert entstanden schwer abbaubare, giftige Abwässer. Die Abwässer aus den Eisen- und anderen Bergwerken konnte durch hohen Schwefelgehalt des Erzes sehr sauer sein sowie Eisen- und Schwermetalle enthalten.
Eisen- und Stahlproduktion verursachten große Mengen giftiger Abwässer, die unter anderem Cyanide und Schwermetalle enthielten, und die entstehende chemische Industrie setzte Salze, Farbstoffe sowie neuartige und giftige organische Chemikalien frei. Diese gelangten zunehmend in umliegende Gewässer, wie Seen, Flüsse und auch in unser Grundwasser.
Trotz immer besserer Filtermöglichkeiten, Aufbereitungsinnovationen sowie neuen Verfahren der Klärtechnik wirken sich Industrieabwässer insgesamt noch immer deutlich negativ auf die Trinkwasserqualität aus.
Grundwasserverschmutzung durch die Landwirtschaft
Besonders für werdende Mütter ist dieser Beitrag interessant. Denn seit den 1940er Jahren nutzte die Landwirtschaft zunehmend Kunstdünger. Abflüsse aus Feldern und Weiden führten dazu, dass große Mengen an Phosphor und Stickstoff in Gewässer gelangten. Bis heute sind diese Verunreinigungen nachzuweisen.
Mit zunehmender Intensivierung und Spezialisierung der Landwirtschaft gewann die Nährstoffzufuhr eine neue Dimension, da nun tierischer Dünger auf den Länderreien benutzt wurde. Die Abwässer der Rinderzucht werden aber nicht durch ein Klärwerk gereinigt. So gelangte vor allem Stickstoff in Form von leicht, löslichem Nitrat in das Grundwasser. Noch heute liegen die Nitratwerte nach wie vor bei über der Hälfte der offiziellen Überwachungsmessstellen über dem Grenzwert für Trinkwasser (!) laut Bundesumweltamt. Hier hilft nur eine einfache Analyse Ihres Trinkwassers, vor allem in ländlichen Gegenden. Denn besonders Säuglinge werden durch Nitrat belastetes Trinkwasser geschädigt.
Vom Abwasser zum Flusswasser
1. Abwasserpumpwerke